Postfinal

Der Terminus „praefinal“ wird gebraucht, wenn ein Mensch im Sterben liegt. Selbst in Alten-und Pflegeheimen, die täglich Umgang mit Sterbenden haben, wird der Vorgang des Sterbens „verschlüsselt“. Der alltägliche Tod ist nicht gesellschaftsfähig, ein Tabu, mit dem man sich nur ungerne auseinandersetzt. Das Sterben geschieht hinter verschlossenen Türen, obwohl in den Massenmedien der Tod zu einem Spektakel verwandelt und kommerzialisiert wird.

„Postfinal“ ist eine Arbeit, die unmittelbar nach dem Tod einer alten Frau beginnt und mit dem Verlassen des Friedhofs endet.

Man sieht die Verstorbene zwei Stunden nach Eintreten des Todes, das Waschen und Ankleiden, die Aufgebahrte mit Blumen geschmückt über den Zeitraum von drei Tagen, die Einäscherung im Krematorium und die Urnenbeisetzung. Ein ganz alltäglicher Tod und doch einzigartig.

Handabzüge auf Barytpapier, 2008