10111938

16mm S/W Film-und Audio-Installation

Am 10.11.1938, ein Tag nach den antijüdischen Pogromen, wurden in Deutschland ca. 30.000 jüdische Männer verhaftet und in die Konzentrationslager Dachau, Sachsenhausen und Buchenwald verschleppt. Das Konzentrationslager Buchenwald verzeichnete in seinem „Nummernbuch der Judenaktion“ 9.845 sogenannte „Schutzhäftlinge“. Unter ihnen befand sich der Großvater der Künstlerin.

Film- Performance in der Gedenkstätte Buchenwald:

Margarete Rabow steht am 21.04.2013 zehn Stunden unbeweglich auf dem ehemaligen Appellplatz, sie wird von drei Kameras nach einem dreiteilig festgelegtem, symbolhaltigen Konzept gefilmt.

Vom 0 6.-11.05. und vom 26.-30.08.2013 schreibt sie die Namen der 9.845 Häftlinge mit weißer Schulkreide auf den Carachoweg, über den alle Inhaftierten getrieben wurden. Von jedem Namen wird mit der analogen Kamera ein Einzelbild gemacht. Das ergibt einen Film von knapp 10 Minuten Länge bei 24 Bildern pro Sekunde.

Die Filmperformance wurde als Rauminstallation, sowie als Kinofilm zum 75. Jahrestag des Novemberpogroms gezeigt:

– 03.11.2013, 13.30 Uhr, Eröffnung der der Rauminstallation in der Gedenkstätte Buchenwald, Weimar;
Dauer vom 05.11.-29.12.2013

– 08.11.2013, 17 Uhr, Kinofassung und Kurzdokumentationen von Niklas Rühl,
im Anschluss Künstlergespräch im Malsehnkino, Frankfurt, Adlerflychtstr. 6;

– 10.11.2013, 18 Uhr, Eröffnung der Rauminstallation im basis- Projektraum, Frankfurt, Elbestr. 10, HH;
Dauer vom 12.-16.11.2013, 17-19 Uhr

Filmdokumentation Niklas Rühl: „Stehen“
Filmdokumentation Niklas Rühl: „9845 Namen“

Stehen, Fotos: Peter Loewy

     

Schreiben, Fotos: Peter Loewy