Heimspiel, der Film

16mm Tonfilm, 9:30Min., s/w, 2011

In einem Kunstprojekt ließ Margarete Rabow Bewohner eines Frankfurter Alten-und Pflegeheimes mit Super8-Kameras ihren Alltag filmen. Gruppenangebote, eine Kamerafahrt mit dem Rollstuhl durch den Speisesaal, der Blick eines Bettlägerigen auf sein Zimmer, und was den Menschen wichtig schien, auf Film festgehalten zu werden.
Die Filme der Bewohner zeigen nicht nur den Blick der Menschen, sondern auch deren körperlichen Schwächen. Ein Schütteltremor, die Nichtzielgerichtetheit des Blickes, oder das Absinken der Kamera, weil das Gewicht zu schwer ist, teilen sich dem Medium unmittelbar mit und werden visualisiert.

Auf 16mm-Material filmte Margarete Rabow die Umgebung im Heim, die Bewohner in Portraits und in den Gruppenaktivitäten. Die Willensanstrengung, die benötigt wird einen alten Körper zum Gehen zu bewegen, fehlen ebenso wenig wie die Unschärfe des Sehens.

Nach dem Aufblasen des Super8-Materials auf 16mm und dem Zusammenschnitt mit den Filmen der Künstlerin, ist nicht mehr zu erkennen, welche Filmstrecken von Bewohnern, oder Margarete Rabow gedreht wurden.
Die Eindrücke der Künstlerin vermischen sich mit der Befindlichkeit der Bewohner und ergeben ein berührendes Bild zwischen Experiment und Dokumentation, das durch den O-Ton noch unterstrichen wird. Hier antworten diese alten Menschen auf die Frage: „Haben Sie Angst vor dem Sterben?“

Sterben in der Großstadt
Frankfurter Hospiz- und Palliativtage 2013

31. Oktober 2013 um 20.30 Uhr,
3. November 2013 um 18.30 Uhr

als Vorfilm zu „Liebe“ von Michael Haneke,

Filmforum Höchst,
Emmerich-Josefstraße 46a,
Frankfurt Höchst

Heimspiel, Fotoarbeiten zum Film

„Heimspiel“,

zeigt neue Fotoarbeiten aus dem Alten-und Pflegeheim Bockenheim, Friesengasse 7, Frankfurt 2011

Vernissage 8.5.2011 um 10.30h,
Finissage 9.8.2011 um 17.00h, Filmpräsentation, Super8 und 16mm

   

Postfinal

Der Terminus „praefinal“ wird gebraucht, wenn ein Mensch im Sterben liegt. Selbst in Alten-und Pflegeheimen, die täglich Umgang mit Sterbenden haben, wird der Vorgang des Sterbens „verschlüsselt“. Der alltägliche Tod ist nicht gesellschaftsfähig, ein Tabu, mit dem man sich nur ungerne auseinandersetzt. Das Sterben geschieht hinter verschlossenen Türen, obwohl in den Massenmedien der Tod zu einem Spektakel verwandelt und kommerzialisiert wird.

„Postfinal“ ist eine Arbeit, die unmittelbar nach dem Tod einer alten Frau beginnt und mit dem Verlassen des Friedhofs endet.

Man sieht die Verstorbene zwei Stunden nach Eintreten des Todes, das Waschen und Ankleiden, die Aufgebahrte mit Blumen geschmückt über den Zeitraum von drei Tagen, die Einäscherung im Krematorium und die Urnenbeisetzung. Ein ganz alltäglicher Tod und doch einzigartig.

Handabzüge auf Barytpapier, 2008

         

Kulmination

In dem Projekt Kulmination waren die Bewohner des Alten- und Pflegeheims Bockenheim aufgefordert selbst künstlerisch tätig zu werden.
In einer Lebensrückschau, die über neun Monate dauerte, wurde gemeinsam fotografiert, Bücher und Fotoalben angeschaut, gemalt, geschrieben und gesungen.

Gezeigt wurden die entstandenen Arbeiten in einer Installation in Zimmern und Wohnbereichen der Bewohner.

Ein kleiner Katalog zu diesem Projekt liegt vor. 2008

     

Der rote Faden

Eine erste Annäherung an das Altwerden.

Bedeutet Demenz Identitätsverlust?
Haben alte Menschen weniger Angst vor dem Sterben? Welche Wünsche haben sie?
Projekt im Alten- und Pflegeheim, Bockenheim

20 S/W Handabzüge auf Barytpapier 30×40 cm, 2007

     

Portrait einer Hundertjährigen

2004-2007

Diese Arbeit entstand in einem Zeitraum von drei Jahren.
Zu Beginn war die Portraitierte bereits hundert Jahre alt. Sie verstarb kurz vor ihrem 103. Geburtstag.

Schwarz-weiß Handabzüge auf Barytpapier, in unterschiedlichen Formaten gerahmt.