Schreiben gegen das Vergessen

66.000 Namen erinnern an die ermordeten österreichischen Jüdinnen und Juden.

Vom 21. – 28. Juni 2018 werden in einer Kunst-Aktion mit vielen Teilnehmenden die Namen der 66.000 österreichischen Todesopfer der Shoah auf die Prater Hauptallee geschrieben, mit weißer Schulkreide. Es entsteht der Film „66.000“.

Kreide ist ein so einfaches wie probates Mittel. Jeder kennt sie, jeder hat sie schon einmal in der Hand gehalten. Dennoch ist das mit Kreide auf die Straße geschriebene Wort so flüchtig wie der Lauf der Geschichte. Nach Abschluss der Aktion bleiben die Namen stehen, werden vom Regen weggespült oder verblassen in der Sonne. Sie lösen sich auf. Geht man zwei Kilometer an dicht geschrieben Namen entlang, wird plötzlich das Ausmaß der Vernichtung sichtbar. Fünf Ziffern verwandeln sich in eine mit bloßen Augen nicht mehr zu überblickende Strecke. Während das Schreiben der Namen auf Flüchtigkeit angelegt ist, gilt das nicht für den Film „66.000“. Von allen Namen werden mit einer analogen 16mm Filmkamera Einzelbilder gemacht. Es entsteht ein Film von ca. einer Stunde Länge bei 24 Kadern (Bildern)/Namen pro Sekunde. Er spiegelt in verdichteter Form viele Menschenschicksale. Die Vergeblichkeit das zu erfassen, was man in einer Stunde auf der Kinoleinwand sieht und hört, wiederholt das Unfassbare und schreibt es fest.

www.schreiben-gegen-das-vergessen.at

Impressionen von den Projekttagen

Fotos: Claudia Rohrauer